Künstler Max P. Häring (rechts) stellt in der Galerie Zaiß in Aalen aus bis einschließlich 11. November.Foto: BW

Hinblicken, wohin die Sinne nicht mehr reichen

Mit freundlicher Genehmigung der Schwäbischen Post

Ausstellung Malerei, Tuschezeichnungen und kleine Skulpturen von Max P. Häring in der Galerie Zaiß.

Das Spiel mit der Wahrnehmung und die Übertragung der eigenen Welt aufs Material – mal als Tuschezeichnung, mal mit dem Pinsel. Seit vergangenen Sonntag präsentiert die Galerie Zaiß in Aalen Werke des Künstlers Max P. Häring.

48 Exponate, die bis ins Jahr 1987 zurückreichen, zeigen zwei Seiten des in Giengen an der Brenz geborenen Künstlers. Abstrakt gehaltene Themen wechseln sich mit gestaltvollen Darstellungen ab.

Wesen, die an Hieronymus Boschs Werke erinnern, der Untergang der Ölplattform „Deep Water Horizon“ und den Kopf der Medusa, thematisch lässt sich Häring nicht einengen. „Ein Nervenkitzel für die Sinne“, nennt es der Ulmer Schriftsteller und Künstler, Florian L. Arnold, der detailliert in Härings Werke einführt.

Der Giengener bilde einen Kosmos aus zahlreichen Schichten, er blicke dort hin, wo die Sinne nicht mehr hinreichen.

„Die Welten in Max Härings Arbeiten ahnen das Zerbrechen der Welt und der Sicherheit, doch sie atmen auch das Glück des Querdenkers und die Poesie des Weltenbummlers“, umschreibt Arnold. Härings Geschenk seien also unter anderem nie zuvor gesehene Räume und Perspektiven, bei denen man nicht exakt wisse, wo nun oben und unten sei. Ein Balanceakt zwischen Traum und Wachsein. „In diesen Bildern erkennen wir die Träume wieder, an die wir uns morgens nicht mehr erinnern können“, schildert Arnold. Eine Welt der freien Fantasie und kleinen Strukturen, die sich zu etwas Großem aufbaut. Anders als bei den Tuschezeichnungen, bei denen Häring einenexakten und fundierten Plan hat, was er aufs Papier bringen möchte, sind seine Acrylmalereien. „Ich erstelle ein Chaos“. Daraus arbeiten sich Strukturen.

Manchmal lasse er das Bild einige Zeit unangetastet, erklärt er. Ab einem gewissen Punkt ist ein Stadium erreicht, in dem Häring weiß, in welche Richtung es geht. Während die Malerei die meditative Komponente darstellt, ist die Tuschezeichnung, im Kontrast, das gezielte Arbeiten an einem Werk. – Neben Zeichnungen und Malereien sind auch kleine Skulpturen von Häring zu sehen.Benedikt Walther

Die Ausstellung endet am Sonntag, 11. November, mit einer Finissage ab 15 Uhr.