Galerist Werner Zaiß (li.) und Raymond E. Waydelich in der neuen Ausstellung in der Langertstraße 44 in Aalen.Foto: Beate Krannich

Galerie Zaiß zeigt Waydelich und Wintersberger

Mit freundlicher Genehmigung der Schwäbischen Post

Malerei, Radierungen, Objekte und Plastiken: Sie wecken Fernweh.

Aalen. „Starke Stücke eines starken Duos“ titelte die Schwäbische Post im Juni 2008 anlässlich der Doppelausstellung von Lambert Maria Wintersberger und Raymond E. Waydelich auf Schloss Fachsenfeld und in der Galerie Zaiß. Nun gibt es eine Neuauflage im kleineren Rahmen. Bis zum 20. November präsentiert die Galerie Zaiß Malerei, Radierungen, Objekte und Plastiken beider Künstler.

Die Bilder von Lambert Maria Wintersberger erzählen von einer Reise nach Martinique in den 1990er Jahren. Sie zeigen die Einheimischen bei der Kokosnussernte und in Porträts, ausgeführt mit breitem Pinselstrich. In wunderbar stimmungsvoller Farbgebung präsentiert sich die aufgeschlagene Kokosnuss mit Machete im warmen Licht der Abendsonne – Stillleben auf Karibisch. Der 2013 verstorbene Maler war auch als Bildhauer tätig. Davon zeugen seine Bronze-Plastiken, opulent ausgeformte Chimären, die an die Mischwesen aus der griechischen Mythologie erinnern.

Hier geht es um die Wurst

Der 1938 geborene Raymond E. Waydelich erfreut sich dagegen bester Gesundheit und ist zur Ausstellungseröffnung eigens aus dem Elsass angereist. Bei ihm geht es im wahrsten Sinne des Wortes um die Wurst, genauer um „Schmierwurst“, so der Titel einer Arbeit. Der Künstler ist ein leidenschaftlicher Fan dieser auch unter Mett- oder Teewurst bekannten Sorte, wie er begeistert erklärt und dabei hin und wieder vom Deutschen ins Französische wechselt.

Den Appetit auf besagte Wurst hat er in Farbradierungen von beeindruckender Akribie aufs Papier gebracht. Tier- und Fabelwesen tummeln sich auf diesen vergnüglichen Arbeiten voller Witz und Fantasie.

Waydelich ist außerdem mit Stahlobjekten, Collagen und Hinterglasmalerei vertreten. Ein Blickfang sind die an Masken erinnernden Afrika-Objekte, die wie mythische Wächter über die Ausstellungsräume blicken - skurrile Arrangements verschiedener Materialien wie Klaviertasten, Küchenreibe und das gebogene Holz einer Stuhllehne. Inspiriert dazu haben ihn Aufenthalte in Namibia, wohin er familiäre Verbindungen pflegt, erzählt Waydelich. Beate Krannich

Galerie Zaiß: Geöffnet ist bis 20. November am Donnerstag, Freitag, Sonntag jeweils 14 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung. Die Ausstellung ist bis 20. November in der Langertstraße 44 in Aalen zu sehen.